Tourenvorschläge von
Chur aus:
Lenzerheide, Julier, Maloja, Splügen
Lenzerheide, Julier, Maloja, via Gandria (I), San-Bernardino
Flüela, Maloja,
Splügen
Flüela, Maloja, via Gandria (I), San-Bernardino
oder für die ganz
Wilden und unersättlichen km Fresser:
Lukmanier San-Bernardino
Splügen Maloja Julier Lenzerheide
Oberalp,
Furka,
Grimsel,
Susten, zurück über
den Oberalp weiter
über Lukmanier,
San Bernardino,
Splügen, Maloja,
Julier, Lenzerheide!
Ca. 670 Km
Wer ist dabei
diese Tour mal mitzufahren? Melde dich bei Mir!!! |
Beschreibung für Töfffahrer
Der Malojapass ist nur ein halber Pass. Denn die östliche
Seite hat von St. Moritz bis zu Passhöhe keinen nennenswerten
Höhenunterschied. Vom ort Maloja geht es dann 22 Kehren hinunter, Notabene!
Es man erklimmt kein Berg, es gibt nur eine Rampe, aber dafür (Fahrspass
pur).
In Castasegna (bin ich aufgewachsen
) ist die Schweiz -
Italien Grenze, hier nochmals voll tanken um die hohen Benzinpreise in
Italien zu umgehen.
Ich vergebe hier die Schweizer
Schulnote 5.5 |
Der Malojapass
Eigentlich
ist er gar kein richtiger Pass, der Maloja. Lediglich die Auffahrt von
Südwesten oder eben die Abfahrt dorthin hat Passcharakter. Am Talschluss des
Oberengadins fällt der Berg abrupt etwa 400m in die Tiefe. Der Maloja
überwindet diese Stufe. Er verbindet die Hochebene des Innquellgebietes um
die Oberengadiner Seen mit dem Bergell. Er führt mithin vom Dach Europas in
die lieblichen Gefilde des sonnigen Südens, nach Italien in die Region um
den Lago di Como. Kenner behaupten, dass derjenige, der diese Landschaft
besucht, immer wieder kommen muss. Schon Nietzsche, der in Sils Maria an der
'Passhöhe' sein Quartier für längere Zeit aufgeschlagen hatte, glaubte hier
das Paradies gefunden zu haben, ebenso wie Rainer Maria Rilke, der in Soglio
lebte und seiner Begeisterung für die unglaublichen Natureindrücke dieser
hochgebirgigen Landschaft immer wieder Ausdruck verlieh. Der Maler
Giovanni Segantini hat der Region ein unsterbliches künstlerisches Denkmal
gesetzt. Man sollte meinen, dass Geschichte und Kultur sich nicht gerade in
hochalpiner Kulisse entwickeln, in der Region des Maloja ist dies allerdings
anders. Aber der Reihe nach:
Eingerahmt von den steilen Felsgipfeln des Bergell führt die Passtrasse vom
Oberengadiner Hochplateau von gerade mal 1815m beim Örtchen Maloja
schweizerisch gut ausgebaut über steile Serpentinen hinab ins Val Bregaglia
bis ins italienische Chiavenna. Schon zu Römerzeiten war der Pass eine
ausgebaute Passage, die Militär und Güter beförderte. Die Passstrasse ist
44Km lang, hat eine max. Steigung von 11% und ist ganzjährig geöffnet. Im
oberen Teilstück liegen die bekannten Gletschermühlen, die die Grössten der
Alpen sind. Etwa 40 Strudellöcher mit bis zu 20m Umfang und 11m Tiefe
vermitteln einen Eindruck über die mahlenden Kräfte des Gletschereises. Hat
man die anfänglich steile Passage gemeistert, folgen lang gezogene Kurven
und schliesslich die Fahrt am Talgrund entlang des Flüsschens Maira, das dem
Comersee zufliesst. Am Maloja ist die europäische Wasserscheide, der nach
Norden fliessende, hier entspringende Inn, fliesst in die Donau. Ringsumher
stehen die steil aufragenden Gipfel des Bergell: Sissone, Cengalo, Badile
und Cristallo. V.a. morgens hat die Luft eine unglaubliche Klarheit und
Frische, die eine Durchfahrt zum Genuss werden lässt. Im Tal kommt man durch
kleine Orte, die Hauptstrasse führt heute allerdings daran vorbei, sodass
man abbiegen sollte, um die schmucken Dörfer zu besichtigen. Casaccia und
Stampa sind in typischer oberitalienischer Bauweise gehalten. Die Sprache
hier ist denn auch italienisch. Man sollte nach Stampa unbedingt einen
Abstecher zu einem besonderen Juwel unternehmen: Ein Ausflug nach Soglio.
Das Dorf liegt auf einem Hochplateau, es ist von seinem Häuserensemble her
völlig erhalten, steinerne Dächer, wie für die Ewigkeit gebaut. Ein Hauch
von Mittelalter umgibt die schmucken Gebäude, nebenan wächst der grösste
Edelkastanienhain der Alpen. Hier ist eine berühmte Familie zu Hause
gewesen, die Salis, in deren Palast man heute übernachten kann. Rilke hat
hier gewohnt. In den engen Gässchen kann man sich von Haus zu Haus quasi die
Hand geben. Kenner behaupten, Soglio sei das schönste Dorf der Alpen.
Südlich hiervon liegt Bondo mit seinem Jahrhunderte alten Kopfsteinpflaster
und erst 1960 entdeckten Frührennaissancefresken. Auch hier steht ein
Palazzo Salis, der der schönste Palast des Bergell sein soll. Wenige
Kilometer weiter talabwärts folgt Castasegna und hier die italienische
Staatsgrenze. Vorbei an rauschenden Wasserfällen geht die Strasse weiter bis
Chiavenna, einer wuseligen lombardischen Stadt. Hier treffen wir auf die
Passstrasse des Splügen, der vom Rheintal herabzieht. Es liegt an uns zu
entscheiden, ob wir in die südlichen Gefilde der oberitalienischen Seen
fahren wollen, oder nach Norden in die raue Bergwelt des Rheinursprungs.
Kopiert
|